Da ich meinen Laden nicht mehr habe und auch sonst derzeit keine direkte Beratung anbieten kann, stelle ich hier regelmößig kurz und knackig neue Spiele vor, die ich absolut empfehlen kann.

Anfangen will ich heute mit Silver von Ravensburger:

Silver ist sozusagen die Evolution bekannter Spiele wie Biberbande (Amigo) oder des eher unbekannten CABO (vom gleichen Autor), jedoch in einer etwas verschärfteren Variante:

Zu Beginn erhält jeder Spieler verdeckt 5 Karten, die er vor sich auf dem Tisch legt. 2 davon darf sich jeder geheim ansehen. Die restlichen Karten kommen als verdeckter Stapel auf den Tisch, die oberste Karte wird offen danebengelegt.

Silver beinhaltet Karten mit den Werten von 0 – 13. Die 1 bis 12 gibt es je 4x, die 0 und 13 jeweils nur 2x. Zusätzlich hat jede Karte eine Sonderfunktion, die zum Teil entweder zum Tragen kommt, wenn man die Karte spielt oder diese offen in der eigenen Auslage liegen hat oder bei der Auswertung.

Wer am Zug ist kann aus einer von 3 Möglichkeiten wählen:

  1. Die oberste Karte vom Stapel gegen eine oder mehrere identische Karten aus der eigenen Auslage tauschen. Davor darf die neue Karte natürlich angeschaut werden, da diese ebenfalls wieder verdeckt in die Auslage kommt.
  2. Die Funktion der soeben gezogenen Karte nutzen (falls die Karte es zulässt) und dann offen auf den Abwurfstapel legen.
  3. Die oberste Karte vom Abwurfstapel gegen eine oder mehrere identische Karten aus der Auslage tauschen. In diesem Fall wird die neue Karte offen in die Auslage gelegt.

Ziel dieser ganzen Kartentauscherei ist es zu einem unbestimmten Zeitpunkt die niedrigste Auslage zu haben. Sobald man nur noch max. 4 Karten vor sich liegen hat, darf man anstatt eine der oben genannten Möglichkeiten zu wählen auch Silver sagen. Daraufhin kommen alle Mitspieler noch genau 1x zum Zug.

Danach werden alle Karten aufgedeckt und die Summen der Karten verglichen. Nur wenn derjenige Spieler, der Silver gesagt hat auch wirklich die niedrigste Summe vor sich liegen hat, erhält dieser Null Punkte alle anderen soviele Minuspunkte wie Ihre Kartenauslage zeigt. Liegt dieser Spieler jedoch falsch, gibt es zusätzlich noch 10 Strafpunkte obendrauf.

Nach vier Runden ist Schluss und der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten hat gewonnen.

Auf einige weitere Details will ich hier in der Kürze der Zeit nicht eingehen, aber ich hoffe ich konnte einen Überblick über den Spielverlauf vermitteln. Ich selbst konnte mich nie wirklich für Biberbande erwärmen, aber Silver bzw. CABO haben es wirklich in meine aktuelle Absacker-TOP 10 geschafft und werden da vermutlich noch einige Zeit verweilen.

Bei Silver kommen einige klassische Memory-Elemente zum Tragen. Zunächst gilt es mal sich einen Überblick über die eigenen Karten zu verschaffen und gegebenenfalls auch mal durch einen Bluff hohe Karten an die Gegner abzutreten. Dann im richtigen Moment 2 oder gar besser 3 gleiche Karten gegen eine Karte auszutauschen um dann im nächsten Zug Silver anzusagen. Ein wenig Risiko gehört natürlich auch dazu. Wer Probleme mit glückslastigen Spielen hat, der sollte hiervon sicherlich die Finger lassen, auch wenn man trotz allen Kartenpechs immer auch das Beste aus den eigenen Karten holen kann … vorausgesetzt man weiß wie. Aber Silver ist ein Absacker – den sollte man nicht zu ernst nehmen.

Im Gegensatz zu CABO, dass z.T. ewig dauern konnte, ist Silver auf vier Runden fixiert und das ist auch gut so. Zudem kann man nicht mal eben mehrer unterschiedliche Karten versuchen gegen eine andere auszutauschen. Bei Silver gibt es hierfür Strafkarten … eine Regellücke, die es bei CABO noch gab.

Wer also nach einem kleinen Absacker sucht, mit dem sich die Familie zu Hause die Zeit bis zum nächsten Freigang versüßen kann, der ist mit Silver gut beraten.

Spieleinfos:

  • Alter: 10+
  • Spieleranzahl: 2 – 4
  • Spieldauer: 30 – 45 Min
  • Erscheinungsjahr: 2019